Am Donnerstag, dem 07. März gedachte die Gemeinschaft in Dessau der tragischen Ereignisse des schwersten Luftangriffs auf Dessau im Jahr 1945. Am Montag, dem 04. März, wurden im Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus die Stolpersteine von Amalie und Adolf Rothschild in der Flössergasse von den Schüler der Klasse 9c gereinigt.
Diese kleinen Gedenksteine, eingelassen in Bürgersteige, tragen die Namen, Geburtsdaten und Schicksale von Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt oder ermordet wurden. Adolf Rothschild, ein Handelsmann aus München, und seine Ehefrau Amalie wurden 1939 in ein Judenhaus auf der Askanischen Straße gezwungen. Am 18. November 1943 wurden sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie ihr tragisches Schicksal ereilte. Adolf wurde am 26. März 1943 und Amalie am 31. Januar 1943 ermordet.
Um die Erinnerung an diese dunkle Zeit wachzuhalten, reinigte die Klasse 9c unter der Leitung von Frau Bodner die Stolpersteine der Rothschilds von Schmutz, der sich über das Jahr angesammelt hat. Die Schülerin Mara Rosenberg hielt einen Vortrag über das Leben von Amalie und Adolf Rothschild und zwei Schülerinnen reinigten gemeinsam den Gedenkstein.
Diese Tat der Reinigung markiert nicht nur den Jahrestag des verheerenden Luftangriffs von 1945, der 80% von Dessau zerstörte, sondern auch die Erinnerung an die unschuldigen Opfer der NS-Zeit. Die gereinigten Stolpersteine sind nun wieder sauber und die Geschichte von Amalie und Adolf Rothschild wird in Dessau weitergetragen.
Von Finn Schulze und Christian Timcke
