9. April 2025

Kunst, die zum Nachdenken anregt: Simon Muchau eröffnete seine erste Vernissage im Liborius-Gymnasium

Titelbild für Beitrag: Kunst, die zum Nachdenken anregt: Simon Muchau eröffnete seine erste Vernissage im Liborius-Gymnasium

(v.l.n.r. Frank Richter (Lyriker), Lena Lotta (Musikerin und Sängerin), Simon Muchau (Künstler), Sören Pischki (Lyriker))

 

Kreativität und Tiefgang wehen durch die Flure des Liborius-Gymnasiums, als der junge Künstler Simon Muchau seine erste Vernissage eröffnet. Der ehemalige Schüler der Schule präsentiert mit großem Selbstbewusstsein eine beeindruckende Auswahl seiner Werke, die sich vor allem mit psychologischen Themen auseinandersetzen. 

Bereits im Eröffnungsvortrag wurde klar: Simons Kunst fordert zur Auseinandersetzung auf. Inspiriert von Lyrik und Musik, setzt er sich in seinen Bildern mit psychischen Erkrankungen, innerer Unruhe und gesellschaftlichen Tabus auseinander - Themen, über die oft nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Seine Werke spiegeln diese Intensität wider: Menschen mit spitzen, markanten Nasen stellen dabei sein Markenzeichen dar. Er nutzt verschiedenste Techniken, wie dunkle Kohlenzeichnungen, Bleistiftarbeiten und Linolschnitte, um seine Emotionen greifbar zu machen.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist das Werk „Der Seelengrund”, welches in Zusammenarbeit mit dem Lyriker Frank Richter, als eine assoziative Verknüpfung zwischen Lyrik und Bildwerk, entstand. Ein Zitat Richters, welches der Künstler gerne heranzieht, fasst seine Intention zusammen: „Lyrik, Musik und bildgebende Kunst sind Geschwister gleichen Standes.“

Simon beschreibt sich selbst als leidenschaftlichen Künstler, der oft nachts arbeitet, wenn ihn seine besten Ideen überkommen. Seine Leidenschaft für Malerei begann bereits in seiner Schulzeit am Liborius-Gymnasium und nun kehrt er an genau diesen Ort zurück, um seine Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Besucher – darunter Lehrer, Schüler, Eltern und Kunstinteressierte – waren beeindruckt von der Vielfalt und der Ausdrucksstärke seiner Bilder.

Besonders berührend war seine Aussage, dass er mit seiner Kunst Menschen erreichen möchte, die sich mit inneren Kämpfen allein fühlen. Kunst sei für ihn ein Medium, um auf Missstände aufmerksam zu machen, die oft im Verborgenen bleiben.

Diese Ausstellung ist für den jüngsten Künstler Dessaus ein weiterer Schritt in die Zukunft der Kunstwelt. In den nächsten Jahren möchte er sich noch weiter in der Kunstszene etablieren und junge Menschen inspirieren. Ein Herzensprojekt, an dem er aktuell arbeitet, ist ein Buch mit dem Titel „Emotionale Störungen“, das in Zusammenarbeit mit dem (Hobby-)Lyriker Michael Schulte entstehen soll. Des Weiteren veröffentlicht er in den nächsten Wochen seinen eigenen Band „Kalte Welt“.

Diese Vernissage war für Simon nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein künstlerischer Startschuss für seine Zukunft. Besucher diskutierten angeregt über seine Werke – viele hatten regelrechte Aha-Momente. Eines ist sicher: Simon wird weiterhin mit seinen Bildern Geschichten erzählen und zum Nachdenken anregen.

Henrike Pannier und Emilie Crucius / Überarbeitung: Simon Muchau

(Dessau-Roßlau, 10.02.2025)